Das Buch

Mein neues Buch „UNIKATz“ mit wunderbaren Katzengeschichten ist eben erschienen!

Neugierig?

Monica, Rotnase und Beuli

Kitty konnte ihr Glück gar nicht fassen. Was für ein bezaubernder Anblick! Tom las wieder in seinem Buch, nur Kitty saß einfach da und beobachtete ihre Katzenfamilie. Dabei stellte sie fest, dass Monica einige Kratzer auf der Nase hatte, die gestern nicht da gewesen waren. Vielleicht hatte sie um Futter gekämpft oder ihre Babys verteidigt?

Die kleine, tapfere Katze rührte sie. „Wir sind jetzt drei Wochen hier in diesem Haus. Du kannst gerne mit deiner Familie solange bei uns bleiben. Hier bist du sicher!“

Monica putzte ihre Babys, aber sie hörte genau zu. Sie verstand, was Kitty da zu ihr sagte, und beschloss, die Einladung anzunehmen und zu bleiben.

Gestern Abend hatte sie versucht, auf das Grundstück zu gelangen, aber eine große, schwarze Katze hatte sich ihr in den Weg gestellt. Monica war zum Glück ohne ihre Babys unterwegs gewesen. Bei der Auseinandersetzung hatte sie nicht gut abgeschnitten und einige Kratzer auf der Nase davongetragen. Die Möglichkeit, mit ihren Kleinen, wenn auch nur für wenige Wochen, hier auf sicherem Land zu leben, kam ihr sehr gelegen.

Katze Mauzi sieht nach oben, ihre grünen Augenund die rosa Nase zeigen, wie gespannt und aufgeregt sie ist.
Schnurrkatze Mauzi

Mauzi

„Na, meine süße Mauzi“, nickte sie ihr zu. Die sah sie weiter unverwandt an und Kitty überrollte ein unglaublich positives Gefühl.

„Alles wird gut. Du bist jetzt meine Mama. Wir werden viel Spaß miteinander haben“, schien Mauzi zu sagen.

Mit ihrer kleinen, rauen Zunge leckte sie über Kittys Hand, dann biss sie sich abrupt fest, drehte ihren Körper, schlug nun auch ihre Krallen in die Hand. Kitty erwiderte, drückte ein bisschen fester, kitzelte sie, und im Nu entwickelte sich eine Rauferei.

Das kleine Miststück war ganz schön grob und so spielten sie eine Weile, doch dann wurde es Kitty zu heftig und sie zog ruckartig ihre Hand zurück. Das ging nicht ohne ein paar ordentliche Kratzer ab. „Auuuuussss“, rief sie.

Mauzi schreckte hoch und versuchte, von ihrem Schoß zu springen, aber Kitty hielt sie fest. Mauzi sah mit großen Augen zu ihr auf. Keine Angst, nur ein wenig aufgeregte Neugier war in ihrem Blick. Kitty nahm sie mit einer Hand hinten am Nacken, die andere stabilisierte ihr Hinterteil. Behutsam hob sie Mauzi vor ihr Gesicht, sah ihr in die Augen und äußerte Unmut über ihre Grobheit. Ganz die strenge Mama, aber sie schrie nicht, leise und eindringlich waren ihre Worte.

 „Hey meine Süße … So geht das nicht. Spielen Okay, aber nicht so grob. Bisschen knabbern gut, aber Krallen bleiben drinnen. Hast du das verstanden?“

Mauzi strampelte, wollte auf Kittys Schulter. Sie ließ es zu und da lag sie jetzt, nah bei Kittys Ohr und schnurrte versöhnlich. „Liebe Mama, alles wieder gut. Ich habe es verstanden, werde es aber mit Sicherheit wieder mal vergessen!“

Weihnachtskater Freddy

Auf dem großen Hang, quasi nur einen Katzensprung von der Straße entfernt, die zu seinem Zuhause führte, holten ihn die beiden Streuner ein. Mehrere Wohnhäuser reihten sich hier aneinander, nur wenige waren dauerhaft bewohnt. Einige hatten große Zäune rundum und der einzig freie Weg, den Freddy kannte, verlief zwischen zwei Häusern und wurde bereits durch den Grauen blockiert, während der Schwarze schon hinter ihm lauerte.

Freddy hetzte los. Eine Möglichkeit war ihm eingefallen. Sieben Häuser weiter gab es einen großen Metallzaun, da hatte er einmal im Vorbeistreifen einen kleinen Durchschlupf gesehen, der durch ein Loch im Boden entstanden war. Den wollte er jetzt nutzen.

Doch vorher musste er seine Verfolger ablenken, damit sie nicht sahen, wohin er flüchten wollte, denn dann hätte sie kaum jemand daran hindern können, ihm zu folgen. So schlug er einen Haken nach rechts und rannte über die Wiese zurück zur nächsten Straße, da lief er entlang, bis er zu einem großen Haus kam. Er wusste, dass die Besitzerin eine Katzenfreundin war und immer Futter im Freien stand. Er war erleichtert, dass auch heute die Schüssel gut gefüllt war, und lief vorbei rund ums Haus.

Seine Rechnung ging auf, die Verfolger ließen von ihm ab und wandten sich der Futterschüssel zu. Freddy lief in der Zwischenzeit zurück zu dem Durchschlupf. Immer noch im Laufen sah er das kleine Loch und wollte schnellstens durchschlüpfen. Dabei verschätzte er sich aber und blieb mit seinem Halsband an einem der Metallelemente hängen.

Er reagierte panisch und strampelte wild um sich, was seine Situation nicht verbesserte. Er verhedderte sich immer mehr und bald schon würgte ihn das völlig in den Zaun verkeilte Halsband schrecklich.

Er versuchte, sich zu beruhigen, was ihm zum Glück halbwegs gelang. Besonnenheit war jetzt dringend notwendig, denn er wollte ja seine Verfolger nicht auf sich aufmerksam machen.

So lag er da, die Nacht war hereingebrochen, es schneite weiter und wurde immer kälter. Die zwei Streuner ließen sich nicht mehr blicken, lagen vermutlich vollgefressen im Trockenen.

Freddy hatte zum ersten Mal in seinem Leben Angst. Er war nur einige Minuten von zu Hause entfernt und doch war weit und breit niemand, der ihm helfen konnte sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Die Kälte kroch ihm bis in die letzte Katzenpore. Er wurde müde und der Schnee begann ihn bald völlig zuzudecken. Eine trügerische Decke, die nichts Wärmendes an sich hatte.

Freddy miaute laut. Es war ihm jetzt egal, dass die beiden ihn vielleicht hören könnten. Er wollte nur weg und hoffte, dass ein Mensch ihn entdecken und befreien könnte.

Doch die Menschen saßen alle gerade beim Abendessen oder vor dem Fernseher. Die Fenster waren geschlossen und niemand hörte Freddy, der ängstlich vor sich hin bibberte. So begann er in Gedanken mit seinem Katzenleben abzuschließen.

Er dachte an seine kleinen Katzenkinder, an seine wunderschöne Lisa, an die Maria und den Hans, an die vier Kinder, Oma, Opa. Alle waren so lieb zu ihm, mit jedem hatte er gerne gekuschelt, hatte ihnen lautes Schnurren geschenkt, als Dank für ihre Liebe. Er mochte so gerne wieder bei ihnen sein, doch sein Mauzen wurde immer leiser und er war so schrecklich müde.

 

Diesmal wachte Sabina als Erste vom Verdauungsschläfchen, auch Liegemeditation genannt, auf. Sie blickte auf die Armbanduhr, es war kurz vor 23 Uhr. Leise schnarchte Kitty neben ihr und Sabina war sich nicht sicher, ob es sinnvoll war, sie zu wecken. Würde sie tatsächlich noch einen Spaziergang machen wollen?

Doch plötzlich schlug Kitty die Augen auf. „Wir müssen los! Irgendwie habe ich so ein komisches Gefühl.“

Sabina war überrascht, aber sie kannte Kitty und fragte gar nicht erst nach. Komische Gefühle konnte Kitty ohnehin nicht erklären, sie waren einfach da.

Die beiden zogen sich warm an und marschierten los…

 

Die Autorin

Kitty Schnee, Jahrgang 1963, Sternzeichen Löwe,  geboren in Wien, lebt seit vielen Jahren in Niederösterreich. Dort gibt es vermutlich nicht mehr Katzen als in Wien, aber sie sind sichtbarer und kommen sehr gerne in den Garten auf Besuch.

Seit frühester Kindheit liebt sie Katzen über alles. Sie bezeichnet sich selbst „augenzwinkernd“ als Katzenflüsterin und erzählt in ihrem Buch Unikatz einige ihrer eingeflüsterten Katzengeschichten.

Derzeit gibt es drei Katzen in ihrem Haushalt. Murxi (6 Jahre), Horsti (13 Jahre) und der Gartenkater Blacky (20 Jahre!). Natürlich gibt es einige Besucher und Nachbarskatzen, die gerne vorbeikommen und immer wieder für Abwechslung zu sorgen!

Update Jänner 2025 – Für Blacky beginnt das 21. Lebensjahr und ein neuer Abschnitt. Er ist bei Kitty & Tom ins Haus eingezogen.  Ganz freiwillig, oder vielleicht auch wegen der Kälte draußen, die sein kleiner, zarter Körper immer weniger verträgt. Er holt sich täglichen viele Streicheleinheiten, lässt sich mit Futter und Milch verwöhnen, schnurrt laut und schläft entweder am Katzenbaum, oder am Sofa. Brav benutzt er das Katzenklo und lässt sich geduldig eine Wunde am Hals versorgen. Jetzt ist er wirklich angekommen.